7 Missverständnisse, die jeder Hundebesitzer kennen sollte

7 Missverständnisse, die jeder Hundebesitzer kennen sollte

Wir lieben unsere Hunde, keine Frage. Aber manchmal, in unserer grenzenlosen Zuneigung, interpretieren wir ihr Verhalten falsch. Wir sehen ein Lächeln und denken, sie sind glücklich, oder wir denken, ein Wedeln bedeutet immer Freude.

Die Wahrheit ist, die Hundekommunikation ist komplexer, als wir oft annehmen. Lass uns ehrlich sein, manchmal projizieren wir unsere menschlichen Gefühle auf unsere Hunde und das kann zu Missverständnissen führen. Also, lass uns ein paar gängige Irrtümer aus dem Weg räumen, die jeder Hundebesitzer kennen sollte.

1. Ein lächelnder Hund ist ein glücklicher Hund

Ah, das Hundelächeln. Dieser Anblick, der unser Herz so oft zum Schmelzen bringt. Aber halt mal kurz. Was wir als Lächeln interpretieren, ist nicht immer Ausdruck von Freude. Hunde "lächeln" anders als Menschen. Ein menschliches Lächeln zeigt in der Regel Zuneigung, Freude oder Freundlichkeit, aber ein "Hundelächeln" kann auch andere Dinge bedeuten. Es kann ein Ausdruck von Stress, Unsicherheit oder sogar Angst sein.

Oftmals ist es ein "submissives Grinsen", bei dem der Hund die Zähne zeigt, aber gleichzeitig die Lefzen leicht zurückzieht. Achte auf die restliche Körpersprache deines Hundes. Sind die Ohren angelegt? Ist der Körper angespannt? Ist der Blick abgewandt? Wenn ja, ist das "Lächeln" eher ein Zeichen von Unbehagen und nicht von purer Freude. Ein wirklich glücklicher Hund hat eher eine entspannte Körperhaltung, wedelt mit dem ganzen Körper und hat offene Augen.

2. Ein wedelnder Schwanz bedeutet immer Freude

Ah, der wedelnde Schwanz – das ultimative Zeichen der Hundezufriedenheit, oder? Falsch! Ein wedelnder Schwanz ist nur ein Zeichen von Erregung, nicht immer von Freude. Die Bedeutung des Wedelns hängt von der Art des Wedelns ab. Ein weit ausschweifendes, entspanntes Wedeln mit dem ganzen Körper ist oft ein Zeichen von Freude, aber ein steifes, kurzes Wedeln kann Anspannung, Unsicherheit oder sogar Aggression bedeuten.

Achte auf die Höhe, die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung des Schwanzes. Ein hoch erhobener, steifer Schwanz, der schnell hin und her wedelt, kann ein Zeichen von Warnung oder Dominanz sein. Ein tief hängender, langsam wedelnder Schwanz kann Angst oder Unsicherheit bedeuten. Der Kontext spielt auch eine große Rolle. Wedelt der Hund freudig, wenn du nach Hause kommst, oder wedelt er unsicher, wenn er von einem anderen Hund bedrängt wird? Es ist wichtig, die gesamte Körpersprache des Hundes im Auge zu behalten, um das Wedeln richtig zu interpretieren.

3. Hunde, die sich verstecken, sind schuldig

Hat dein Hund etwas angestellt und sich dann unter dem Tisch versteckt? Viele Hundebesitzer interpretieren das als Schuldbewusstsein, aber in Wirklichkeit verstehen Hunde den menschlichen Begriff von Schuld nicht. Hunde, die sich verstecken, zeigen eher Angst oder Verunsicherung. Sie reagieren auf deine Stimmung, deine Körpersprache und deine Tonlage, und sie merken, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Anstatt sich schuldig zu fühlen, reagieren sie auf deine Reaktion. Sie verstecken sich, weil sie wissen, dass du nicht zufrieden bist und sie versuchen, einer möglichen Bestrafung zu entgehen. Anstatt den Hund zu bestrafen, solltest du versuchen, die Situation zu analysieren und herauszufinden, was den Hund so verunsichert hat. Ein ruhiges, liebevolles Gespräch und ein sanftes Berühren können oft mehr bewirken als eine Strafe.

4. Hunde verstehen verbale Befehle immer

Wir reden mit unseren Hunden, als wären sie kleine Menschen, aber sie verstehen unsere Sprache nicht so, wie wir sie verstehen. Hunde reagieren viel mehr auf unsere Körpersprache, unsere Tonlage und unsere Gesten als auf die Worte selbst. Sie können bestimmte Wörter lernen, aber sie verstehen nicht die komplexe Bedeutung unserer Sätze. Sie erkennen oft Muster, Wiederholungen und die Art, wie wir unsere Worte aussprechen.

Wenn du deinem Hund einen Befehl gibst, versuche, deine Worte mit klarer Körpersprache zu unterstützen. Zeige ihm, was du von ihm willst, und sei konsistent. Wenn du deinem Hund beibringen willst, "Sitz" zu machen, zeige ihm, wie er sich setzen soll, und belohne ihn, wenn er es richtig macht. Wiederhole das immer wieder und verbinde das Wort "Sitz" mit der Handlung. Hab Geduld und sei nicht frustriert, wenn dein Hund nicht sofort versteht, was du von ihm willst.

5. Hunde müssen immer sozial sein

Nicht jeder Hund ist ein sozialer Schmetterling, der jeden anderen Hund oder jeden Menschen sofort liebt. Manche Hunde sind zurückhaltender oder ängstlicher und brauchen Zeit, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu respektieren und ihn nicht zu überfordern. Wenn dein Hund Anzeichen von Stress zeigt, wenn er mit anderen Hunden oder Menschen interagiert, nimm ihn aus der Situation heraus und gib ihm die Möglichkeit, sich zurückzuziehen.

Sozialisierung ist wichtig, aber sie sollte immer positiv und langsam erfolgen. Zwinge deinen Hund nicht in Situationen, in denen er sich unwohl fühlt. Erlaube ihm, in seinem eigenen Tempo Kontakte zu knüpfen. Wenn du unsicher bist, hole dir Rat von einem Hundetrainer oder Verhaltensexperten.

6. Hunde lieben es, umarmt zu werden

Wir Menschen lieben es, uns zu umarmen, aber Hunde empfinden das oft ganz anders. Für Hunde ist eine Umarmung oft eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und kann als Bedrohung empfunden werden. Manche Hunde tolerieren es, aber die meisten Hunde fühlen sich unwohl, wenn sie umarmt werden. Achte auf die Körpersprache deines Hundes. Wenn er sich steif macht, den Kopf abwendet, die Ohren anlegt oder versucht, sich zu entfernen, dann mag er die Umarmung nicht.

Es gibt andere Wege, deinem Hund Zuneigung zu zeigen. Streichle ihn sanft, kratze ihn am Bauch, spiele mit ihm oder gehe mit ihm spazieren. Achte auf seine Signale und respektiere seine Grenzen. Nicht jeder Hund braucht und will den gleichen Ausdruck von Zuneigung.

7. Hunde sind immer glücklich, wenn sie spielen

Spielen ist wichtig für Hunde, aber nicht jedes Spiel ist ein Zeichen von purer Freude. Hunde können auch spielen, um Stress abzubauen, ihre Grenzen zu testen oder Konflikte auszutragen. Achte auf die Art des Spiels. Wenn das Spiel zu wild wird, einer der Hunde sich unwohl fühlt oder das Spiel in eine ernste Auseinandersetzung übergeht, solltest du eingreifen.

Ein entspanntes, ausgeglichenes Spiel zeichnet sich durch wechselseitiges Agieren, Rollentausch, Spielpausen und offene Körpersprache aus. Wenn ein Hund zu sehr dominiert, den anderen bedrängt oder Anzeichen von Angst zeigt, ist es Zeit, das Spiel zu beenden. Beobachte deine Hunde genau und achte darauf, dass das Spiel für alle Beteiligten Spaß macht und keine negativen Emotionen hervorruft. Es ist wichtig, ein guter Spielpartner zu sein und zu lernen, wie du und dein Hund am besten zusammen spielen.

Es ist natürlich, dass wir unsere Hunde manchmal falsch verstehen, aber es ist wichtig, dass wir uns bemühen, sie besser zu verstehen. Indem wir uns mit ihrer Körpersprache und ihren Bedürfnissen auseinandersetzen, können wir eine tiefere Verbindung zu unseren Hunden aufbauen und eine harmonische Beziehung gestalten.


Also, beim nächsten Mal, wenn dein Hund "lächelt" oder mit dem Schwanz wedelt, nimm dir einen Moment Zeit, um genauer hinzuschauen und zu verstehen, was er dir wirklich sagen will. Denn Hunde sprechen ihre eigene Sprache – und es liegt an uns, sie zu lernen.

Mehr zu Hunde-Erziehung erfahren